LG Darmstadt: Werbung mit der Aussage "laborgeprüft"
Nach Ansicht des Landgerichts Darmstadt kann die Aussage "laborgeprüft" als zulässig angesehen werden, sofern es sich erkennbar nur um eine unternehmensbezogene und nicht eine produktbezogene Werbung handele.
Urteil vom 12.09.2022
OLG Karlsruhe: Mogelpackung bei Frischkäse
Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat ein Frischkäseerzeugnis als irreführend eingestuft. Die rechteckige Umverpackung betrugt mehr als das Doppelte des Volumens der Innenverpackung. Damit erwecke es den irreführenden Eindruck, dass eine erheblich größere Füllmenge enthalten sei, was gegen § 7 Abs. 2 Eichgesetz (EichG) verstoße, so die Richter.
Urteil vom 20.03.2015
BGH: Bei Prüfsiegeln müssen dem Verbraucher die Prüfkriterien vermittelt werden
Nach einer aktuellen Entscheidung des BGH reicht die Auslobung mit einem Prüfsiegel eines externen Testinstituts nicht aus. Im konkreten Fall ging es um ein Qualitäts-Logo ("LGA Tested Quality - Safety"), welches sich auf der Packung für ein Gerät zur dauerhaften Haarentfernung befand. Ein Wettbewerbsverein beanstandete die Werbung als wettbewerbswidrig, da der Verbraucher nicht wissen könne, welche Kriterien der Siegelvergabe zugrunde lagen. Der BGH gab dem Recht. Er stützt seine Entscheidung auf § 5a Abs. 2 Satz 1 UWG, wonach derjenige unlauter handelt, der dem Verbraucher eine wesentliche Information vorenthält, die dieser je nach den Umständen benötigt, um eine informierte geschäftliche Entscheidung zu treffen, und deren Vorenthalten geeignet ist, den Verbraucher zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht getroffen hätte. Nach Auffassung der Karlsruher Richter benötigt der Käufer für die Kaufentscheidung diese Kriterien. Hierbei gehe es nicht darum, dem Kunden die Testberichte mit allen Einzelheiten zu vermitteln, sondern kurze Prüfzusammenfassungen zu erstellen und verfügbar zu machen, die die Prüfkriterien nachvollziehbar enthielten. Die Vermittlung könne beispielsweise in Form einer Verlinkung auf eine Webseite erfolgen, auf der die Information abrufbar seien.
Urteil vom 26.08.2016